Was ist ein Hostile Takeover?
Ein Hostile Takeover, also eine feindliche Übernahme, beschreibt eine spezielle Situation in der Vermögensverwaltung. Es passiert, wenn eine Firma versucht, eine andere gegen deren Willen zu übernehmen. Der angreifende Konzern bietet direkt den Aktionären der Zielgesellschaft Kaufverträge an, oft als öffentliches Kaufangebot. Diese Methode wird gewählt, wenn die Führung der Zielgesellschaft einem Verkauf ablehnend gegenübersteht.
Wie funktioniert ein Hostile Takeover?
Beim Hostile Takeover nutzt der Käufer oft unerwartete Taktiken. Er kann zum Beispiel Aktien auf dem freien Markt kaufen oder die Aktionäre direkt ansprechen. Ist der Angreifer in Besitz einer ausreichenden Aktienanzahl, kann er wichtige Entscheidungen erzwingen. Dies kann die Kontrolle über den Aufsichtsrat bis hin zum Austausch des Vorstands umfassen.
Ablauf und Maßnahmen
Ein Unternehmen, das einen Hostile Takeover plant, beginnt oft mit dem verdeckten Kauf von Aktien. Erreicht der Angreifer einen bestimmten Anteil, wird dieser oft öffentlich bekanntgegeben, was häufig die Kurse steigen lässt. Manchmal veranlasst die Drohung eines feindlichen Übernahmeversuchs die Zielgesellschaft, selbst Maßnahmen zu ergreifen, wie eine deutliche Erhöhung der Unternehmensschulden, um weniger attraktiv für eine Übernahme zu sein.
Bedeutung für Anleger
Ein Hostile Takeover kann für Anleger sowohl Chancen als auch Risiken bedeuten. Einerseits können die Aktienkurse der Zielunternehmen steigen, was kurzfristige Gewinne ermöglicht. Andererseits kann Unsicherheit über die Zukunft des Unternehmens den Wert der Investition langfristig beeinflussen. Anleger müssen also den Markt genau beobachten, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Feindliche Übernahme - Ein Beispiel
Ein bekanntes Beispiel für einen Hostile Takeover ist die Übernahmeversuch von Mannesmann durch Vodafone im Jahr 2000. Vodafone, ein britisches Telekommunikationsunternehmen, übernahm den deutschen Konzern Mannesmann, obwohl die Unternehmensführung sich zunächst wehrte. Der Fall zeigte deutlich, wie eine Übernahme gegen den Willen der Firmenleitung realisiert werden kann.