Lombardkredit
Lombardkredit
Was ist ein Lombardkredit?
Ein Lombardkredit ist ein Darlehen, das von Banken gegen die Hinterlegung von Wertpapieren oder anderen Wertgegenständen gewährt wird. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Mittelalter, als Geld gegen Verpfändung von Gütern geliehen wurde. In der modernen Vermögensverwaltung dient dieser Kredit oft dazu, kurzfristige Liquidität zu schaffen, ohne Vermögenswerte verkaufen zu müssen.
Wie funktioniert der Lombardkredit?
Bei einem Lombardkredit untersucht die Bank zuerst die hinterlegten Sicherheiten, wie Aktien, Anleihen oder Gold. Die Höhe des Kredits hängt vom Wert dieser Sicherheiten ab. Weil der Wert schwanken kann, wird ein sogenannter Beleihungswert festgelegt. Dies ist ein Prozentsatz des aktuellen Sicherheitenwertes, und der Kredit wird bis zu diesem Beleihungswert gewährt. Sollte der Wert der Sicherheiten fallen, kann die Bank eine Nachbesicherung verlangen.
Die Vorteile eines Lombardkredits
Die Flexibilität ist ein großer Vorteil des Lombardkredits. Kreditnehmer können schnell auf Geld zugreifen und müssen ihre Investments nicht verkaufen. Dies bedeutet zum Beispiel bei Aktien, dass sie weiterhin Dividenden erhalten und keine Gewinne oder Verluste realisieren müssen. Außerdem ist die Rückzahlung des Kredits meist an keinen festen Zeitplan gebunden, was zusätzliche Beweglichkeit bietet.
Risiken des Lombardkredits
Obwohl ein Lombardkredit viele Chancen bietet, birgt er auch Risiken. Sollten die Wertpapiere im Wert fallen, kann es sein, dass der Kreditnehmer weiteres Kapital nachschießen oder einen Teil der Wertpapiere verkaufen muss. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Lombardkredit erhöhte Risiken mit sich bringt, da im schlimmsten Fall sogar ein Verlust des gesamten hinterlegten Vermögens möglich ist.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein Anleger hat ein Portfolio bestehend aus Aktien und Anleihen. Er braucht kurzfristig Geld für eine Investitionsmöglichkeit, möchte aber seine Wertpapiere nicht verkaufen. Er entscheidet sich für einen Lombardkredit. Die Bank prüft sein Portfolio und gewährt ihm einen Kredit, dessen Höhe sich nach dem Beleihungswert der Wertpapiere richtet. Durch den Kredit kann er in die neue Chance investieren, ohne seine bisherigen Anlagen aufzulösen.
Fazit
Der Lombardkredit ist ein nützliches Instrument in der Vermögensverwaltung, welches Anlegern hilft, ihre Liquidität zu managen, ohne langfristige Investitionsstrategien zu gefährden. Es sollte jedoch eine wohlüberlegte Entscheidung sein, denn die Sicherheiten könnten bei Wertverlust riskiert werden. Die Wahl, ob ein Lombardkredit die richtige Option ist, hängt von der individuellen finanziellen Situation und der Risikobereitschaft des Kreditnehmers ab.